Der geologische Untergrund beeinflusste wesentlich die Geschichte des südlichen Thür. Schiefergebirges. Erzfunde
lockten schon früh Menschen in dieses verlassene, waldreiche Gebirge. Holz zum Verhütten und Wasser zum Bearbeiten von Eisen und Gold waren reichlich vorhanden. Doch vermutlich standen die ersten
bergbaulichen Aktivitäten im Zusammenhang mit besonders wertvollen Wetzsteinen. Denn nicht nur bei den Kelten, die vor über 2000 Jahren hier siedelten, sondern auch in frühmittelalterlichen
slawischen Siedlungen, z.B. an der Ostsee, konnten die bekannten Hiftenberger Hirschhornsteine heute gefunden werden. Viele Abbaustellen für Wetzsteine diverser Qualitäten finden
sich noch heute in den Bergen.
Weltruf hatten die hier seit dem 17. Jh. abgebauten Schreibgriffel. Durch eine einmalige geologische
Situation ist der Schiefer in zwei Richtungen spaltbar. Diese Besonderheit sorgte für eine Monopolstellung der Steinacher Griffel. Die Produktion endete 1968. Die Griffelbrüche
mit ihren steilen Felswänden sind schon lange zur Heimat von seltenen Tieren und Pflanzen geworden und locken damit Naturliebhaber.
Eine leichte Tour zu den relativ spät angelegten Wetzstein- und Schieferbrüchen im Hohetanner Grund. Unmittelbar an den Griffelschiefer lehnen sich zwei Eisenerzhorizonte, die in früherer Zeit
ebenfalls abgebaut wurden.
Die 6,6 Kilometer lange Rundtour auf dem Griffelpfad führt auf den Spuren der Schieferstadt durch aufgelassene Schieferbrüche und ein Naturschutzgebiet. Startpunkt ist das Naturpark-Tor Silbersattel. Von dort geht der Weg steil hinauf zu den weltbekannten Griffelbrüchen am Fellberg. 30 Mrd. Schreibgriffel verschickte man in die ganze Welt. Die Relikte sind heute eine Attraktion. Vom Gipfel gelangt man allmählich wieder zurück ins Tal. Dabei begleiten uns historische Meilerstätten.
Naturpark- und Höhlenführer Ralf Kirchner
96528 Frankenblick, Flurweg 8
mobil: 0173 6767696
e-mail: gebirgsplateau@gmail.com