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Den jetzigen Landkreis Hildburghausen durchziehen noch heute, von Lichtenau im Norden bis zur Thüringer Landesgrenze südlich von Hellingen, auf einer Länge von 61 km, die Reste der „Sächsischen Landwehr“. Diese Bezeichnung mag auf manchen etwas irreführend wirken, da man dieses Gebiet nicht unbedingt mit kriegerischen Auseinandersetzungen in Verbindung bringt. Es handelt sich auch nicht um eine ausländische Söldnergruppe oder einen Militärverband, sondern um eine mittelalterliche Grenzbefestigung, bestehend aus dem Landwehrgraben mit Wall und undurchdringbaren Gebüschen entlang der Landesgrenze der vormaligen sächsischen Herrschaftsgebiete. Von dem Bauwerk hätte sich aber auch eine kleine Armee nicht aufhalten lassen. Was wohl auch nicht bezweckt war. Vielmehr wurde der Verkehr in geordnete Bahnen gelenkt und kanalisiert, da es nur an wenigen ausgesuchten Stellen Übergänge gab. Gleichzeitig festigte die Anlage den Herrschaftsanspruch der Grafen und Herzöge als greifbares Kennzeichen des Besitzstandes und äußeres Zeichen ihrer Macht.
Naturpark- und Höhlenführer Ralf Kirchner
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