Die Einwohner der Gebirgsorte leisteten Vorspanndienste für die Warenzüge der Händler zu den Messen und Märkten und die Herrschaft profitierte von Zoll und Geleit. Die Schaumberger Ritter hatten das königlich verbriefte Geleitsregal von der Itz bis zum Rennsteig inne. Und bis zum oberländischen Chausseebau am Beginn des 19. Jahrhunderts, waren die Hohlen die einzigen Verbindungswege zwischen den mitteldeutschen Städten Erfurt und Leipzig mit Würzburg und Nürnberg im Süden.
Eine Tour durch die sagenumwobenen Hohlen am Gebirgsrand Richtung Rennsteig lässt auch heute die Begebenheiten aus einer vergangenen Zeit wieder aufleben und macht Geschichte durch die breite Sagenwelt der Gebirgsbewohner erlebbar. Denn rund um die Burgruine Rauenstein und die Katharinenkirche in Meschenbach ranken sich schaurige Sagen. Jetzt bilden die Hohlen ein einzigartiges Biotop und sollten daher vor Zerstörung geschützt werden.
Am Südhang des Schiefergebirges gruben die Wagen der Fuhrleute tiefe Hohlwege in den Boden und das Gestein. Obwohl niemand den Streckenverlauf der Handelsrouten dokumentierte, sind uns ihre Wege im Wald erhalten geblieben. Ein verzweigtes Bündel von Hohlen zieht sich vom Tal zum Gebirgskamm. Entlang dieser Autobahnen des Mittelalters breiteten sich neue Erfindungen schneller aus, erleichterten aber auch marodierenden Truppen das Fortkommen, die Tod und Zerstörung in die Waldeinsamkeit brachten.
Naturpark- und Höhlenführer Ralf Kirchner
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