Für die bayerische Katastervermessung war die 1808 gegründete Steuervermessungskommission verantwortlich, deren Karten als Feldblätter 1:5000 und als Ortsblätter 1:2500 aufgenommen wurden. Auf Grundlage von ausgedehnten Dreiecksmessungen, die noch auf der ebenen Geometrie beruhten und sich deshalb als zu ungenau für die großmaßstäbigen Karten herausstellten. 1809 wurde deshalb unter Leitung des Astronomen Johann Georg Soldner eine Neuvermessung in dem nach ihm benannten Koordinatensystem begonnen. Ausgangspunkt blieb wie vorher der Nordturm der Münchener Frauenkirche, dessen Meridian als Vermessungsachsediente, während der Perpendikel die Ordinatenachse bildete. Auf dieser Basis entstand das Bayerische Hauptnetz von 131 trigonometrischen Punkten, in das ein Sekundärnetz mit starker Verdichtung für die Katastervermessung eingearbeitet wurde. Hiervon waren auch Triangulationen und Katasteraufnahmen in den nördlichsten bayerischen Ämtern wie Seßlach, Lichtenfels und Kronach betroffen, die bis in die achtzehnhundertfünfziger Jahre stattfanden und wegen der grenzüberschreitenden Arbeiten darauf bezogene Anträge an die Coburger und Meininger Regierung notwendig machten. Neugier war geweckt. In den Sächsischen Herzogtümern machte sich nun der Wunsch nach einer eben solchen Sicherung und gleichmäßigen Besteuerung des Grundeigentums breit. Doch die Kleinstaaten waren nicht in der Lage, für eine eigene Landesvermessung die technischen Voraussetzungen zu schaffen ….
Naturpark- und Höhlenführer Ralf Kirchner
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