Thüringer Katasteramt -Neue Aufgaben nach 1945

Provinz Sachsen - Die thüringer Gebiete des Freistaates Preußen
Provinz Sachsen - Die thüringer Gebiete des Freistaates Preußen

Nach 1945 waren die Katasterämter der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) den 5 neu gebildeten Landesverwaltungen untergeordnet und sollten vordringlich die Bodenreform, die mit der Enteignung des Großgrundbesitzes („Junkerland in Bauernhand“) einherging, umsetzen. Die am 10. September 1945 erlassenen Verordnungen zur Durchführung der Bodenreform im Land Thüringen regelten die entschädigungslose Enteignung von Landbesitz über 100 ha in der SBZ. Hierbei handelte es sich immerhin um 3,298 Millionen Hektar Land die es umzuverteilen galt. In jeder Gemeinde wurden zur Bestandsaufnahme und Verteilung der Grundstücke Kommissionen gebildet. Die zugeteilten und vorerst grob mit dem Feldzirkel vermessenen Flächen, wurden auch ohne Katasterangaben in das Grundbuch übernommen. Die Sowjetische Militäradministration (SMAD) forderte aber im Nachgang eine „Feinvermessung“ der neuen Grundstücke durchzuführen. Dies übertrug man ….

 

Veränderungen im Kataster durch die Strukturreform von 1952 auf DDR-Gebiet

Am 1.4.1952 kam es zur Gründung des Vermessungsdienstes Süd in Erfurt für Thüringen mit einer Neumessungsstelle in Suhl und Außenstelle in Schleusingen - dem Ministerium für Aufbau unterstellt. Man organisierte Neumessungen und kümmerte sich vermehrt um die Aufnahme der Topographie und ingenieurgeodätische Aufgaben. Die Aufgaben im Kataster traten dabei zunehmend in den Hintergrund. Das Kreisvermessungsämter verloren zunehmend an Bedeutung. Gut ausgebildete Mitarbeiter wanderten in die neu geschaffenen Dienststellen ab. Dort gab es modere Geräte, interessante Aufgaben und günstigere Verdienstmöglichkeiten, da die aufstrebende Bezirksstadt Suhl in den frühen 1950er Jahren nach aktuellen Lage- und Höhenplänen verlangte. Mit 4-Mann-Trupps und modernen Messgeräten wurde die Topographie flächendeckend erfasst und … . Die Mitarbeiter des Referates „Kataster“ wurden hier nur als „fünftes Rad am Wagen“ behandelt, was sich besonders in der technischen Ausrüstung widerspiegelte. Viele Mitarbeiter, vor allem ältere, im Vermessungsdienst Süd, machten nebenbei immer mal Katastermessungen als Feierabendtätigkeit, um die angespannte Situation bei der Abarbeitung von Anträgen auf Grundstückszerlegungen beim Liegenschaftsdienst zu entschärfen. Dies regelte das ….