Geologische Kurzbeschreibung der Schiefergebirgsbildung auf dem Weg vom Röthengrund (Gemarkung
Mengersgereuth) zum Theuerer Grund (Gemarkung Rauenstein):
Das Erdaltertum (Paläozoikum, vor 541 Mio. Jahren) erstreckte sich über fast 300 Mio. Jahre (289) und ist uns hier auf einer
Strecke von 8 km durch die Gebirgsbildungen (saxonische Bruchschollentektonik Bild 5, Tag des Geotop, Tour zur Zinselhöhle
2012) seit der mittleren Kreidezeit vor 85 Mio. Jahren aufgeschlossen worden. Mit der Heraushebung des Thüringer Schiefergebirges entlang der Fränkischen Linie im Tertiär (6), wurden
mehrere hundert Meter mesozoische Überdeckung (4) entfernt und das während der variskischen Orogonese vor 320 Mio. Jahren im Oberkarbon gebildete Faltengebirge wieder sichtbar gemacht. Auf einem
kurzen Streifzug vom Theuerer Grund zum Röthengrund durchqueren wir Schichten deren Ablagerung vor 500 Mio. Jahren begann und 200 Mio. Jahre andauerte. Bei den Höhen des Thür. Schiefergebirges
handelt es sich meist um Meeresboden (tonig-sandige Flachmeeressedimente, Schlamm), der hier auch in sehr großen Tiefen, 7000m hoch, abgelagert wurde (1). Würden die Schichten noch horizontal
übereinander liegen, müsste man einen tiefen Schacht graben, um die Gesteine studieren zu können. Aber: die Variskische Gebirgsbildung (2) war uns behilflich – durch Bewegungsimpulse wurden die
Gesteine gefaltet und dann geschiefert (Teilbarkeit des Gesteins), außerdem stieg in den Schwächezonen (3) Magma auf. Es bildeten sich Diabas und Granite.
Dies alles erzeugte eine Vielseitigkeit an Bodenschätzen in unserer Gegend, die lange Zeit genutzt wurden:
Dachschiefer, Grauwacke, Knollenkalkstein, Tonschiefer, Ockerkalk, Kieselschiefer, Lederschiefer, Eisenerz (o), Griffelschiefer,
Eisenerz (u), Phycodenquarzit, Siltschiefer, quarzitischer Sandstein, Goldquarzgang
Bei einer Exkursion entlang der Südrandstörung des Thür. Schiefergebirges erlebt man die
versteinerte Geschichte des Lebens auf der Erde.
